Die Expansionsbestrebungen Deutschlands in Europa Ende der dreißiger Jahre brachten den Kontinent in eine bedrohliche Lage. Im August 1939 erreichte eine vielphasige politische und militärische Entwicklung ihren Höhepunkt, als Hitler-Deutschland und Stalins Sowjetunion einen gegenseitigen Nichtangriffspakt schlossen, in dessen geheimen Zusatzprotokoll Finnland dem Einflussbereich der Sowjetunion zugesprochen wurde. Im Herbst 1939 begann die Sowjetunion mit einer Reihe von Maßnahmen, mit denen sie Stützpunkte in den baltischen Ländern erlangte. Auch an Finnland wurden Gebietsforderungen gestellt, mit der Begründung, die Sicherheit Leningrads müsse gestärkt werden. Die Verhandlungen darüber wurden jedoch ergebnislos abgebrochen und am 30.11.1939 überschritten sowjetische Streitkräfte unsere Grenzen an mehreren Stellen. Der Winterkrieg hatte begonnen.
Es folgten 105 Tage Kampf, bei denen die schwach gerüstete, aber gut geschulte Feldarmee die Angriffe der übermächtigen Sowjettruppen in Karelien um den Ladogasee sowie in Nordfinnland abwehren konnte. Dem übermächtigen Feind gelang es jedoch mit einem Mitte Februar 1940 begonnenen Großangriff die Hauptverteidigungsstellung auf der karelischen Landenge an der Mannerheim Linie zu brechen, so dass sich die Verteidiger auf die Höhe Viipuri-Vuoksi zurückziehen mussten.
Unter äußerst schwierigen Bedingungen musste Finnland nahezu allein kämpfen und seine Kräftereserven waren nahe am Erliegen, als es der politischen Führung gelang, neue Verhandlungen aufzunehmen, die schließlich zum Moskauer Frieden vom 13.3.1940 führten. Diesem Friedensvertrag zufolge musste Finnland Südostfinnland, Teile von Salla und Petsamo abtreten sowie das Gebiet um Hango verpachten.
Der Winterkrieg forderte an der Front und im Landesinneren nahezu 25 000 Menschenleben. Etwa 45 000 Männer und Frauen wurden verwundet.