Nach Abschluss des Friedensvertrags von Moskau wurde mit dem Wiederaufbau unseres Landes begonnen. Die politische und militärische Entwicklung in Europa im Sommer 1940 machte jedoch deutlich, dass die Lage weiterhin sehr unsicher war. Die Erklärung Estlands, Lettlands und Litauens zu Sowjetstaaten sowie die schnelle Besetzung Dänemarks und Norwegens durch die Deutschen riefen in Finnland große Beunruhigung hervor. Der Durchmarschvertrag Deutschlands und der Sowjetunion in unserem Land verstärkten dieses Gefühl der Unsicherheit noch. Die Einmischung der Sowjetunion in innen- und außenpolitische Belange Finnlands führte zu einer Verbesserung der Beziehungen zwischen Finnland und Deutschland; damit war auch deutschen Waffenlieferungen an Finnland die Tür geöffnet.
Im Frühjahr 1941 wurden erste Informationen über einen möglicherweise zwischen Deutschland und der Sowjetunion ausbrechenden Krieg bekannt. Als die Kriegsbedrohung zunahm, wurden die an der finnischen Grenze stationierten Truppen verstärkt, und Mitte Juni begann eine Totalmobilmachung, bei der etwa 400 000 Männer und Frauen einberufen wurden. In Nord-Finnland wirkte die deutsche Gebirgsarmee.
Als Deutschland im Juni 1941 den Krieg gegen die Sowjetunion aufnahm, gruppierten sich die Verteidigungskräfte Finnlands zunächst zur Verteidigung an die Ostgrenze. Im Juli führte die Feldarmee erste Angriffe durch mit dem primären Ziel, die verloren gegangenen Gebiete wiederzuerlangen. Nachdem dieses Ziel erreicht war, wurde der Vormarsch fortgesetzt, um für die Kriegsführung günstige Verteidigungsstellungen auf den Landengen von Maaselkä und Aunus sowie auf der karelischen Landenge zu erzielen. Ein Stück weiter südlich von der alten Grenze wurde der Angriff angehalten.
Mit der Erreichung dieser militärischen Ziele bekam der Krieg den Charakter eines Stellungskrieges, der im Juni 1944 mit einem Grossangriff der Sowjettruppen endete.
Im Winter 1944 flogen die Sowjets drei Bombengrossangriffe auf Helsinki, um einen Frieden mit Finnland zu erzwingen. Als jedoch die von diesen Bombenangriffen begleiteten Friedensverhandlungen misslangen, entschloss sich die Sowjetunion, Finnland durch einen strategischen Schlag von Großmachtskrieg abzukoppeln.
Auf der karelischen Landenge wurden im Verlauf des Frühjahrs die Sowjettruppen mit einer neuen Armee, zahlreichen Artillerietruppen sowie anderen Einheiten der Land-, See- und Luftstreitkräfte verstärkt. Zur Feuervorbereitung standen alles in allem etwa 3 000 Geschütze und Granatwerfer zur Verfügung. Am 9. Juni 1944 nahmen die sowjetischen Truppen den Angriff auf, der schnell zum Zusammenbruch der Front auf dem West-Kannas führte.
Aufgrund des von Präsident Ryti garantierten Ribbentropvertrages zwischen Finnland und Deutschland erhielt Finnland von Deutschland Waffenhilfe. Nach erbitterten Kämpfen gelang es den finnischen Truppen die Angriffskeile in Entscheidungskämpfen bei Tali-Ihantala stoppen und die Lage zu festigen.
Die um die Mittsommerwende begonnenen Angriffe der Sowjetunion auf den Landengen von Aunus und Maaselkä zwangen die finnischen Truppen zunächst zu Hinhaltemanövern. Bis Anfang August 1944 war es dann endlich gelungen, den Feind an der alten Reichsgrenze aufzuhalten.
Nachdem sich die militärische Lage stabilisiert hatte, trat Ryti zurück, und Finnland war von seinen Verpflichtungen für Deutschland entbunden. Ende August 1944 wurden vorbereitende Friedensgespräche mit der Sowjetunion aufgenommen.
Im September 1944 wurde ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, und Mitte des gleichen Monats kam der Zwischenfriede von Moskau zustande, in dem geforderte wurde, dass sich die Finnen hinter die Grenzen des Friedens von 1940 zurückziehen. Petsamo ging völlig verloren, und anstelle von Hango wurde Porkkala als Flottenstützpunkt an die Sowjetunion verpachtet.